Stahlmarkt Consult Blog

In meinem Stahlmarkt-Blog befasse ich mich mit Neuigkeiten aus der Stahlmarkt-Welt und analysiere Trends und Marktentwicklungen.

Stahlpreise geben im Oktober nach, Tiefpunkt noch nicht erreicht

Die Stahlpreise haben am deutschen Markt im Oktober verbreitet nachgegeben. Wie in der neuen Ausgabe meines Stahlpreis-Trends dargestellt, sind am Spotmarkt die Preise gegenüber September in vielen Fällen um ca. 20,- €/t gesunken.

Im Flachstahlbereich macht sich die immer deutlicher werdende Konjunkturabschwächung im Automotive-Bereich offenbar zunehmend bei der Stahlnachfrage bemerkbar. Zudem haben die im dritten Quartal deutlich gesunkenen Preise für Eisenerz und Kokskohle die Erwartung sinkender Stahlpreise geschürt und damit zur Kaufzurückhaltung beigetragen. Am Markt waren preislich attraktive Angebote aus verschiedenen Drittländern und aus Südeuropa verfügbar. Zusammen haben diese Faktoren dazu geführt, dass die EU-Werke ihre Preise ab Anfang Oktober gesenkt haben.

Die Stimmung am deutschen Stahlmarkt ist derzeit schlecht. Durchweg wird von einer schwachen Nachfrage und von Bestellzurückhaltung berichtet. Angesichts des nahenden Jahreswechsels und des derzeitigen Marktumfeldes wird der Stahlhandel bemüht sein, die Bestände in den kommenden beiden Monaten so niedrig wie möglich zu halten. Dies wird durch die weiter kurzen Lieferzeiten der Stahlwerke begünstigt.

Allerdings werden die Stahlpreise nicht ins Bodenlose fallen. Die Spotmarktpreise für Eisenerz und Kokskohle, die für die Kostensituation bei der Flachstahlerzeugung ins Gewicht fallen, haben sich von ihren im September erreichten Tiefständen wieder ein Stück weit erholt. Die Lage am chinesischen Stahlmarkt hat sich in den vergangenen Wochen ebenfalls wieder gebessert und in der Folge haben die Exportpreise chinesischer Anbieter ihren Tiefpunkt überschritten.

Nach meiner Einschätzung ist der Tiefpunkt der Stahlpreise noch nicht erreicht, weil die Nachfrage im restlichen Jahresverlauf schwach bleiben und der Preiswettbewerb am deutschen Markt auch angesichts gesunkener Herstellungskosten intensiv bleiben wird. Derzeit spricht aber einiges dafür, dass der Tiefpunkt im aktuellen Preiszyklus noch in diesem Jahr erreicht wird. Ob es dann zum Beginn des neuen Jahres zu einem größeren Aufschwung kommen wird, ist noch offen.

© StahlmarktConsult Andreas Schneider. Nachdruck und Verwendung mit Quellenangabe ist erlaubt.

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