Während die Metallpreise im März geradezu explodiert sind, ist seit einigen Wochen eine Korrektur zu beobachten. Sei Anfang April sind viele Notierungen deutlich gefallen. Nachdem zunächst die Sorge vor kriegsbedingten Angebotsausfällen den Markt dominierte, rückt nun mehr und mehr die Nachfrageseite in den Blick. Zahlreiche Faktoren führen zu reduzierten Konjunkturerwartungen. Neue Prognosen sehen für die Stahlnachfrage in Deutschland und der EU nun Rückgänge anstatt der zuvor erwarteten Zuwächse. Am automobilorientierten Flachstahlmarkt geben die Spotmarktpreise deutlich nach. Bei anderen Stahlerzeugnissen könnte zumindest der Peak der Preise nun erreicht sein.
Stahlmarkt Consult Blog
In meinem Stahlmarkt-Blog befasse ich mich mit Neuigkeiten aus der Stahlmarkt-Welt und analysiere Trends und Marktentwicklungen.
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2022
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Der russische Angriff auf die Ukraine und die im Gegenzug verhängten westlichen Sanktionen haben am europäischen Stahlmarkt einen neuen Preis-Schock ausgelöst. Quer durch die Erzeugnisse sind die Spotmarktpreise dramatisch gestiegen und haben die im Vorjahr erreichten Rekordstände deutlich überschritten. Anders als im Vorjahr ist der Preisschub bei den meisten Erzeugnissen aber bisher nicht Ausdruck einer Versorgungskrise. Eher handelt es sich im Risikozuschläge angesichts zahlreicher Unsicherheiten. Denn die Auswirkungen zeigen sich auf verschiedenen Ebenen: ausfallende Stahlimporte, Risiken für die Stahlerzeugung der EU, Rohstoff- und Energiekosten, Nachfrageeffekte. Die an vielen Stellen gleichzeitig aufgeworfenen Fragen können derzeit nur ansatzweise beantwortet werden. Somit lässt sich die mögliche weitere Entwicklung nur vage einschätzen. Eine erste Analyse.
Die Transformation der EU-Stahlindustrie gewinnt an Tempo. Auch wenn wichtige politische Randbedingungen noch nicht klar sind, straffen viele Hersteller ihre Zeitpläne und kündigen konkrete Projekte an. Ähnlich wie bei der Elektromobilität könnte der Wandel schneller kommen als viele Marktteilnehmer denken. Schon 2024 könnten die ersten Tonnen an wirklich grünem Stahl hergestellt werden. Allerdings wird der vollständige Umbau sehr viel länger dauern. Wettbewerbspositionen in der Wertschöpfungskette Stahl werden sich in den kommenden Jahren stark verändern. Stahlverarbeiter müssen sich jetzt mit den strategischen Folgen des Änderungsprozesses für das eigene Unternehmen beschäftigen.