Stahlmarkt Consult Blog

In meinem Stahlmarkt-Blog befasse ich mich mit Neuigkeiten aus der Stahlmarkt-Welt und analysiere Trends und Marktentwicklungen.

Sieben Thesen zur Stahlmarktentwicklung 2016

Mit dem herannahenden Jahreswechsel ist wieder die Zeit für einen Ausblick auf die Stahlmarktentwicklung im nächsten Jahr gekommen. Der heutige Blogbeitrag befasst sich mit möglichen und wahrscheinlichen Entwicklungen am Stahlmarkt, wohlwissend, dass es doch ganz anders kommen kann. Vieles spricht dafür, dass das Jahr für Stahleinkäufer erneut deutlich entspannter wird als für Stahlanbieter. Allerdings sollte sich die starke Abwärtsdynamik des zweiten Halbjahres 2015 nicht fortsetzen.

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Harte Zeiten für EU-Stahlindustrie

Für EU-Stahlhersteller sind wieder harte Zeiten angebrochen. Gleich an mehreren Stellen ist die Branche mit enormen Herausforderungen konfrontiert: Hoher Einfuhrdruck, schwache Nachfrage, große Unsicherheit bei den Rahmenbedingungen. Der noch im ersten Halbjahr vorhandene vorsichtige Optimismus ist weitgehend verschwunden. Nicht alle Probleme können auf China geschoben werden. Die Hersteller sind jetzt auch gefordert, eigene Antworten auf eine internationalisierte Stahlwelt zu geben. Die Politik wird nur bedingt helfen können. Wichtig und erforderlich ist es aber, neue Belastungen aus der Klima- und Energiepolitik zu vermeiden.

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Neue Negativ-Dynamik trifft EU-Stahlmarkt

Im dritten Quartal hat sich am deutschen Stahlmarkt eine neue Dynamik entwickelt. Diese hat dazu geführt, dass die Preise stärker als erwartet gesunken sind. Treibende Kräfte waren nicht in erster Linie die Rohstoffkosten und die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf den heimischen Märkten. Entscheidend ist derzeit die Lage am Weltmarkt. Diese ist von deutlich sinkenden Preisen und von neuen Gegebenheiten im internationalen Handel geprägt. Die Größe der Stahlindustrie in China, von deren Wachstum die Branche weltweit einige Jahre lang profitiert hat, wird für die Stahlhersteller im Rest der Welt immer mehr vom Segen zum Fluch. Wie sich diese Entwicklung in den einzelnen Regionen niederschlägt, hängt maßgeblich von den Wechselkursen ab, die zu einem bedeutenden Einflussfaktor sowohl für die Stahl- als auch für die Rohstoffpreise geworden sind. Aufgrund des festeren Euro wird der EU-Markt nun anders als im Vorjahr voll von den Weltmarktentwicklungen getroffen.

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Geänderte Importsituation – Preisdruck nimmt zu

Die größte Veränderung am deutschen Stahlmarkt hat sich in den vergangenen Wochen auf der Importseite abgespielt. Der von sinkenden Importpreisen ausgeübte Druck auf die Preise der EU-Hersteller ist bei fast allen Stahlerzeugnissen gewachsen. Es schlagen sich die im Vergleich zum Frühjahr gesunkenen Rohstoffkosten, die anhaltende Schwäche des Weltmarktes und Wechselkursbewegungen nieder. Während die Abwertung des chinesischen Yuan vielfach diskutiert wird, ist für die Lage am EU-Stahlmarkt die Stabilisierung des Euros von größerer Bedeutung.

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Fallende Rohstoffpreise zeigen Wirkung

Der derzeit verbreitete Fall der Rohstoffpreise geht nicht an den für die Stahlerzeugung relevanten Rohstoffen vorbei. Sowohl Eisenerz- als auch Schrottpreise sind im Juli deutlich gefallen. Dadurch fallen nicht nur unmittelbar die rohstoffbedingten Kosten der Stahlerzeugung. Auch über den Umweg sinkender Importpreise geraten die Preise am deutschen Stahlmarkt unter Druck.

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Ernüchternde Halbjahresbilanz am deutschen Stahlmarkt

Zur Jahresmitte fällt die Bilanz am deutschen Stahlmarkt ernüchternd aus. Nach den vorliegenden Indikatoren dürfte das Marktvolumen unter dem Vorjahr gelegen haben. Trotz guter Konjunkturdaten kommt die inländische Stahlnachfrage nicht in Fahrt. Für etwas Entlastung der deutschen Werke sorgt das bessere Auslandsgeschäft. Vor allem im Euroraum verfestigen sich Aufwärtstendenzen. Nachdem sich der Euro-Wechselkurs in den vergangenen Monaten stabilisiert hat, schlagen die am Weltmarkt sinkenden Stahlpreise voll auf die EU-Importpreise durch. Dadurch sind die zuvor lange stabilen Stahlpreise bei verschiedenen Erzeugnissen unter Druck geraten.

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Stahlhandelspolitik der EU: Schlag auf Schlag

Mit neuer Intensität geht die EU-Kommission gegen Stahleinfuhren in die EU vor. In diesem Frühjahr sorgen gleich vier Anti-Dumping-Untersuchungen für Gesprächsstoff. Damit scheint die eher liberale Handelspolitik passé zu sein. An ihre Stelle getreten ist offenbar eine aktive Schutzpolitik der EU-Kommission zugunsten der heimischen Stahlhersteller. Damit folgt die EU einem globalen Trend und dem verbreiteten Ruf nach mehr Schutz gegen Einfuhren. Ob die Einführung von neuen Zöllen den Stahlunternehmen aber unter dem Strich wirklich grundlegend hilft, ist fraglich.  

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Zeitenwende: Welt-Stahlnachfrage wächst nicht mehr

Zeitenwende am globalen Stahlmarkt: Nach vielen Jahren einer mehr oder weniger stürmischen Expansion wächst die Nachfrage praktisch nicht mehr. Grund dafür ist, dass der Stahlmarkt in China schneller als von vielen Experten erwartet sein Nachfrage-Plateau erreicht hat. Erstmals seit 1995 ist dort die Nachfrage im vergangenen Jahr gesunken. Ohne Rückenwind aus dem Reich der Mitte, auf das fast die Hälfte der Weltnachfrage entfällt, ist im globalen Maßstab zunächst einmal Stagnation angesagt. Dies zeigt der neue „Short Range Outlook“ des Weltstahlverbandes worldsteel.

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Antidumpingzölle gegen Rostfrei-Importe: Nötiger Schutz oder Protektionismus?

Die EU-Kommission hat erwartungsgemäß vorläufige Antidumpingzölle gegen die Einfuhren von kaltgewalzten rostfreien Stahlerzeugnissen aus China und Taiwan verhängt (siehe dazu auch den Blogbeitrag vom 03. Juli 2014). Die Zölle treten ab sofort in Kraft, liegen bei den chinesischen Herstellern zwischen 24,3% und 25,2% und bei den Anbietern aus Taiwan zwischen 10,9% und 12,0%. Im EU-Amtsblatt L 79 vom 25. März 2015 sind die vorläufigen Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung ausführlich dargestellt. Ein erstes Studium dieser Bekanntmachung hinterlässt nicht unbedingt den Eindruck, dass hier wirklich ein durch Importe schwer geschädigter Wirtschaftszweig der EU den verdienten Schutz erhält. Der Marktanteil der Importe ist ebenso begrenzt wie die Schädigung der EU-Hersteller. Die Begründung für die Höhe der Zölle lässt staunen.

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Schrott und US-Flachstahl: Kräftige Preiskorrekturen

Im Jahr 2014 war der globale Stahlmarkt von zwei „Anomalien“ geprägt: Dem extremen Preis-Premium, das der US-Markt vor allem bei Flachstahl gegenüber dem Rest der Welt genoss, und dem Auseinanderlaufen der Eisenerz- und der Schrottpreise. Beide Phänomene waren je schwerer zu erklären, je länger sie andauerten. Nachdem die erwarteten Korrekturen im vergangenen Jahr länger als gedacht auf sich warten ließen, haben sowohl die internationalen Schrottnotierungen als auch die US-Flachstahlpreise zuletzt kräftig nachgegeben.

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Was bringt das Stahljahr 2015?

Zweifellos hat die Entwicklung des deutschen Stahlmarktes im Jahr die Erwartungen vieler Anbieter enttäuscht. Vor allem das zweite Halbjahr verlief schwächer als noch zur Jahresmitte gedacht. In Deutschland hat die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen auf Jahressicht um zwei Prozent auf 39 Millionen Tonnen zugenommen, nachdem ursprünglich ein Plus von vier Prozent erwartet worden war. Für das neue Jahr erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl einen Anstieg der Stahlnachfrage um 1 bis 2 Prozent und bezeichnet diesen Ausblick als „bewusst konservativ“. Das Marktumfeld bleibe schwierig und erhebliche Risiken bestünden fort, so der Verband in seinem gerade vorgelegten Jahres-ausblick.

Stahleinkäufer konnten im vergangenen Jahr in vielen Fällen von niedrigeren Stahlpreisen profitieren. Im neuen Jahr ist Wachsamkeit angesagt. Obwohl aktuell preisdämpfende Faktoren überwiegen, könnte sich das im Verlauf des neuen Jahres unter Umständen ändern.

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